Ein Dummkopf stürzt

Laut N24 war der Attentäter, der die Universität Ohio überfiel, ein ziemlicher Dummkopf. „Der 18-Jährige war zunächst in eine Gruppe von Studenten gefahren, stürzte sich dann aus dem Auto und stach wahllos auf die Menschen ein.“ Wie blöd muss man denn sein, um sich aus einem stehen Auto zu stürzen? Lag er da dann platt auf dem Boden nach dem wahnsinnigen Sturz von 30 Zentimetern? Lieber Kollege, Sie meinten wohl „er stürzte aus dem Auto“, rannte also hastig auf die Studenten zu.

(N24, Nachrichten, 30.11.2016)

Scheinbar intelligent

Im Bericht über die OPEC überfällt Börsenguru Patrick die Zuschauer mit diesen Worten: „… dass Iran und Irak sich scheinbar einigen wollen. Um 13 Uhr gibt`s ein Announcement.“ Bumms, da hat es mich vom Stuhl gehauen. Ein Announcement, so so. Schade, dass die guten, alten Ankündigungen und Bekanntmachungen ausgestorben sind. Wer in Deutschland fernsieht, versteht ohne Englisch bald nichts mehr.

Viel schlimmer ist jedoch der Anfang. Iran und Irak wollen sich scheinbar einigen? So einen hanebüchenen Unsinn hab ich lange nicht gehört. Warum bloß kriegen Journalisten den Unterschied zwischen anscheinend und scheinbar nicht in ihre Köpfe? Entweder etwas hat den Anschein oder es ist bar jedes Scheins, entbehrt also jedes Scheins (extra für dich, Patrick: ist ein Fake und nein, bar ist keine Kneipe und schreibt sich klein).

Wenn es um 13 Uhr eine Bekanntmachung gibt, werden Iran und Irak wohl nicht nur so tun als ob sie sich einigen wollen. Patrick, du hast das genaue Gegenteil von dem gesagt, was du mitteilen wolltest. Traurig, traurig.

(N24, Nachrichten, 30.11.2016)

Telegramm statt Neuland

Journalismus ohne alte Floskeln ist anscheinend nicht möglich. Gleich nach dem Wahlsieg von Donald Trump teilte N24-Reporter Michael Wüllenweber mit: „Wir wissen nicht, ob Bundeskanzlerin Merkel Trump schon ein Telegramm geschickt hat.“ Nun hat Merkel ja erst vor drei Jahren gesagt, dass das Internet „für uns alle Neuland“ ist. Vielleicht ist sie noch nicht bis zur Mail vorgedrungen und hat auch die Handy-Nummer Trumps nicht, um eine SMS zu schicken. Aber dass sich in Washington ein Telegrammbote auf seine Vespa schwingt, um dem zukünftigen Präsidenten der USA eine Botschaft aus Berlin zu überbringen, scheint mir doch etwas unwahrscheinlich zu sein.

(N24, 8.11.2016)