Ein Regenrennen wie in Brasilien ist für Formel-1-Fahrer weiß Gott nicht einfach. Aber auch die Kommentatoren kommen ins Schleudern, rein sprachlich. Die Strecke ist klitschnass, das Safety Car ist draußen und Sebastian Vettel funkt etwas von einem „river“ an die Box, der über die Fahrbahn läuft.
Kommentator Heiko Wasser (der heißt wirklich so) übersetzt den river, also den Fluss oder Wasserlauf: „Da läuft ein Rinnsal über die Strecke.“ Nun kennen wir im Deutschen den Strom, den Fluss, den Bach und das Rinnsal. Durch ein Rinnsal watet selbst eine Maus quasi noch zu Fuß. Und darüber mokiert sich Vettel bei diesem Wetter?
Wenig später redet Co-Kommentator Christian Danner von „kleinen Bächlein“. Nun ist ein Bächlein schon eine Verkleinerungsform von Bach. Wenn das also auch noch klein ist, dürfte es kaum größer sein als ein Rinnsal. Hier passt es wirklich zu sagen, die sprachlichen Grenzen verschwimmen. Liebe Leute, nehmt euch doch mal einen Deutschlehrer, der euch hilft, sprachliche Stromschnellen zu meistern.
(RTL, Formel 1, 13.11.2016)